May Ayim Ring Münster

Ein antirassistischer Verein

„Mist, die versteht mich ja!“

| Keine Kommentare

Lesung und Diskussion mit Florence Brokowski-Shekete

Die Schulamtsdirektorin Florence Brokowski-Shekete wurde als Kind nigerianischer Eltern 1967 im Hamburg geboren. Sie wuchs bei einer deutschen Pflegemutter in Buxtehude auf. Von 1976 und 1979 lebte sie mit ihren leiblichen Eltern im nigerianischen Lagos – ein Land, dessen ein Land, dessen Sprache sie nicht sprach, dessen Kultur ihr fremd war und zu einer (ihrer) Familie, die sie aber nicht kennt. Durch das beherzte Eingreifen einer Lehrerin schafft sie es zurück nach Deutschland. Im Alter von zwölf Jahren kehrte sie 1979 alleine wieder nach Deutschland zurück und erhielt mit Unterstützung der evangelischen Paulusgemeinde in Buxtehude ein Bleiberecht.

Aus dem Leben einer Schwarzen Deutschen

Florence Brokowski-Shekete. (Foto: Tania Valerie)

Nach dem Abitur an der Halepaghen-Schule Buxtehude im Jahr 1987 und einem Praktikum in einem Jugendzentrum studierte sie Deutsch, Englisch und evangelische Religion für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen an der Leuphana Universität Lüneburg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Nach dem Ersten (1992) und Zweiten Staatsexamen (1995) arbeitete sie zwei Jahre als Grundschullehrerin in Lindenfels.

1997 gründet Florence Brokowski-Shekete eine Agentur, in der sie als Kommunikationstrainerin, Beraterin und Coach selbständig arbeitete. Ab 2003 unterichtete sie als Lehrerin an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule Weinheim. 2007 wurde sie Schulleiterin an der Hilda-Hauptschule Schwetzingen, die später in Hilda-Haupt- und Werkrealschule umbenannt wurde. 2013 wechselte sie in das Staatliche Schulamt Mannheim, in dem Brokowski-Shekete zunächst als Schulaufsichtsbeamtin, dann als Schulrätin und ab 2020 als Schulamtsdirektorin tätig war und ist. Darüber hinaus wurde sie zur Beamtenbeisitzerin der Disziplinarkammer am Verwaltungsgericht Karlsruhe bestellt. Im aktuellen Wintersemester übt Florence Brokowski-Shekete an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg einen Lehrauftrag mit dem Titel „Diskriminierungssensible Pädagogik im Bildungskontext“ aus.

„Ein Mensch mit einer anderen Hautfarbe muss einfach woanders herkommen, die Sprache nicht verstehen und auch sonst kulturell anders gestrickt sein. Anders kann es einfach nicht sein, sonst würde das Weltbild einiger erschüttert.“

Florence Brokowski-Shekete

Brokowski-Shekete ist ehrenamtliches Mitglied des Luise Scheppler-Heims e. V. Heidelberg und unterstützt die Aminu Initiative e. V., ein Bildungsprojekt für Kinder und Jugendliche in Ghana. Sie lebt und arbeitet in Heidelberg und ist Mutter eines erwachsenen Kindes.

Diversity und Empowerment

Brokowski-Shekete konzentrierte sich – auch aufgrund eigener Erfahrung – auf die Zusammenhänge von interkultureller Identität, gesellschaftlicher Integration und interkultureller Kommunikation. Sie war zu Gast in verschiedenen Medienformaten, darunter Kölner Treff, NDR-Talkshow und ZDF-Mittagsmagazin, und wies dort auf die Einheit von Diversity und Empowerment hin. Für die Frauenzeitschrift Elle arbeitete sie an einem Glossar zur Verwendung von Begriffen in Rassismusdebatten mit. Außerdem befasst sie sich mit dem Themenbereich Kommunikation und transkulturelle Kinder- und Jugendpädagogik.

Ihre 2020 veröffentlichte Autobiografie „Mist, die versteht mich ja!“ erreichte im Januar 2021 auf der Spiegel-Bestsellerliste in der Kategorie Sachbuch / Paperback, Platz elf und hielt sich sechs Wochen lang zwischen den Plätzen vier und 17. Im Mai 2021 erfolgte mit Platz 13 ein Wiedereinstieg.

„Mein schönster Traum war, zurück nach Deutschland zu gehen.“

Florence Brokowski-Shekete

Lesung am Samstag (6. November) im Bennohaus

Der May Ayim Ring Münster hat Florence Brokowski-Shekete nach Münster eingeladen. Sie wird am Samstag, dem 6. November, um 19 Uhr im Bennohaus aus ihrer Autobiografie lesen und natürlich auch mit dem Publikum diskutieren. Zur Teilnahme (Einlass um 18.30 Uhr) ist eine Anmeldung (brokowski@may-ayim-ring.org) erforderlich. Die Stellvertretende Vorsitzende des May Ayim Rings Münster, Larisa Volodarskaya, und ihre Tochter Maria werden die Lesung musikalisch einrahmen.

Quellen: Orlanda-Verlag und wikipedia.org

Diese Veranstaltung des May-Ayim-Ring Münster wird freudlicherweise finanziell von der Rosa-Luxenburg-Stiftung Nordrhein-Wesfalen unterstützt.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.