May Ayim Ring Münster

Ein antirassistischer Verein

Erwin-Kostedde-Cup

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TG ZöliBad und May Ayim Ring richten interkulturelles Fußballturnier aus

Erwin Kostedde, der erste Schwarze im Dress der deutschen Fußballnationalmannschaft, ist Münsteraner. Seine ersten Fußball-Schritte machte der in Münster-Ost aufgewachsene Kicker auf dem Rasen des SC Münster 08. Der Durchbruch gelang Kostedde beim TuS Saxonia Münster, wo unter anderem Preußen-Legende Felix „Fiffy“ Gerritzen ihn trainierte. Logisch, dass Erwin Kostedde später vom Kanal an die Hammer Straße wechselte und dort erstmals einen Adler auf der Brust trug. In zwei Regionalligaspielzeiten wurde Kostedde 35 Mal eingesetzt und erzielte für den SC Preußen Münster achtzehn Tore.

Sein weiterer Fußballweg führte ihn nach Duisburg, wo er ein Jahr in der Bundesliga für den MSV Duisburg auflief. Weiter ging es zum belgischen Erstligisten Standard Lüttich. 1971 wurde der Münsteraner mit 26 Treffern Torschützenkönig in Belgien.

Seine Rückkehr nach Deutschland führte Erwin Kostedde nach Hessen, wo er großen Anteil am Aufstieg von Kickers Offenbach in die Bundesliga hatte. Er ist bis heute Rekordbundesligatorschütze der Kickers, deren Fans ihm zu Ehren das Fanzi am Bieberer Berg in Offenbach „Erwin“ tauften.

Über Hertha BSC Berlin führte Kostedde der Weg zurück nach Westfalen. 1976 spiele er für den BVB aus Dortmund. zu Borussia Dortmund. Es folgte ein Vertrag beim Zweitligisten Union Solingen, von dem Kostedde zum abstiegsbedrohten französischen Erstligsten Stade Laval wechselte. Mit seinen Treffern wurde er zuerst in der ersten „Retter“ des Vereins und später, gemeinsam mit dem Argentinier Delio Onnis von AS Monaco, Torschützenkönig der Ligue 1. Anfang der 80er Jahre ging es noch einmal zurück in die Bundesliga, denn Erwin Kostedde stieg mit Werder Bremen aus der Zweiten in die Erste Bundesliga auf. Seine aktive Karriere als Fußball-Profi beendete Erwin Kostedde 1983 mit 37 Jahren beim VfL Osnabrück.

Erster Schwarzer im deutschen Nationaltrikot

1974 wurde der Torjäger in die deutsche Nationalmannschaft berufen. Er war der erste dunkelhäutige deutsche Nationalspieler. Sein Debüt gab er am 22. Dezember 1974 in Gżira beim 1:0-Erfolg in der EM-Qualifikation gegen Malta. Es folgte ein Freundschaftsspiel gegen England im Londoner Wembley-Stadion, das die Engländer 2:0 gewannen. Die Nationalmannschaftskarriere Kosteddes endete schon mit dem dritten Spiel im Oktober 1975. Auch beim 1:1 im EM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland im Düsseldorfer Rheinstadion blieb Kostedde der Torerfolg verwehrt.

Heute lebt Erwin Kostedde zurückgezogen in Everswinkel. Der Sportchef der Westfälischen Nachrichten, Alexander Heflik, hat in diesem Jahr beim Werkstatt Verlag ein Buch über Erwin Kosteddes Leben veröffentlicht. Es ist so gut, dass es von der Deutschen Akademie für Fußballkultur zum Fußballbuch des Jahres 2021 nominiert wurde.

Durch Vermittlung von Alexander Heflik, der am Donnerstag, dem 27. Oktober, um 19 Uhr beim TuS Saxonia Münster (August-Schepers-Straße 20 in 48155 Münster) aus seinem Werk auf Einladung des May Ayim Ring lesen wird (Anmeldung per Email unter Heflik@may-ayim-ring.org erbeten), gelang es, dass Erwin Kostedde „mit Freude für den guten Zweck“ seinen Namen für das Turnier am Samstagnachmittag (16. Oktober, 13 Uhr bis 18 Uhr) auf der Marathon-Sportanlage im Wienburgpark zur Verfügung stellt.

Buntes Teilnehmerfeld

Der erste „Erwin-Kostedde-Cup“ wird von der TG ZöliBad ausgerichtet. Veranstalter ist der May Ayim Ring. Neben dem Ausrichter werden am Samstag, dem 16. Oktober, von 13 Uhr bis 18 Uhr auf der Marathon-Sportanlage im Wienburgpark der Deutsche Somalische Kultur und Sport Verein, der FC Galaxy Steinfurt, der Interkulturelle Fußball Club Warendorf und FC Birati. Eingeladen sind zudem noch weitere Teams, darunter das Integrations- und Sportprojekt „Aktiv ankommen in Münster“ des Fanport Münster und auswärtige afrikanische und ein tamilisches Team.

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